Die Lehre von Yin und Yang ist eine der theoretischen Grundlagen des daoistischen Systems und damit auch der Traditionellen Chinesischen Medizin. Alle Phänomene der umgebenden Welt, einschließlich Menschen und Natur, werden von der chinesischen Medizin als Interaktion zwischen den beiden Polen Yin und Yang interpretiert, die verschiedenen Aspekte einer einzigen Realität sind.

Der Daoismus, auch Taoismus, ist eine chinesische Philosophie und Religion zugleich. Wann genau die daoistische Lehre entstanden ist, bleibt unklar. Seine historisch gesicherten Ursprünge liegen im 4. Jahrhundert v. Chr., als das Daodejing des Laotse entstand. Neben Konfizianismus und Buddhismus ist der Daoismus eine der drei Lehren, die China prägen. 

Die Begriffe Yin und Yang beschreiben alle Ebenen des Daseins. Yin ist die bewegungslose, verborgene Seite von allem. Yang ist die veränderliche, bewegende, offene Seite. Yin und Yang können getrennt nicht existieren.

Im Dao entsteht Heilung in der Balance. Diese ist so definiert: Eine Waage mit 2 Waagschalen ist in der Balance, wenn beide Schalen gleich schwer sind und doch ist die Balance nicht bewegungslos, es finden kleinste ausgleichende Bewegungen statt, wie ein Pendel. Hier ist Ganzheit und Heilung – der Chinese nennt dies DAO. Verlassen wir das DAO sind wir entweder Yin oder Yang.

Im TCM gilt ein Gleichgewicht zwischen Yin und Yang als Idealzustand, der Gesundheit und Zufriedenheit fördert. Oft kommt es zu einem Überschuss oder Mangel an einem der beiden Pole. Das macht sich in verschiedenen Beschwerden bemerkbar. 

Für Europäer ist das Denken in Yin und Yang nicht üblich, wir machen so
lange weiter, bis der Körper uns signalisiert, dass es so nicht weiter geht. Auch hier braucht es immer den Ausgleich:

Von zu viel Yang brechen wir irgendwann zusammen
Von zu viel Yin stagnieren wir irgendwann