Seit über 2000 Jahren ist in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) Ba Guan (Schröpfen) ein wichtiger Bereich in der „äußeren Medizin“.

Das Schröpfen gehört zu den ausleitenden Verfahren.

Auch heute noch findet das Schröpfen oder auch die Schröpfmassage hohe Beliebtheit.

Am häufigsten wird im Bereich des Rückens geschröpft. In diesem Bereich haben die meisten Menschen häufig schmerzhafte Verspannungen und Verklebungen in der Muskulatur und dem darunterliegenden Gewebe. Das Schröpfen bewirkt die Aktivierung von Reflexzonen, die in enger Beziehung zu inneren Organen stehen und auf diese positiv einwirken. Das Bindegewebe wir verstärkt durchblutet und die Organtätigkeit der korrespondierenden Organe stimuliert.

Das Schröpfen wird mit speziellen Schröpfgläsern durchgeführt, in denen ein Unterdruck erzeugt wird, nachdem sie auf die Haut aufgesetzt worden sind.

Beim Trockenschröpfen werden die Schröpfgläser ohne Bewegung für eine gewisse Zeit auf die zu behandelnden Stellen angesetzt und dort stehen gelassen. Durch den Unterdruck, der durch die Schröpfgläser erzeugt wird, wird die Durchblutung der feinen Blutgefäße und des Gewebes verstärkt und der Stoffwechsel wird angeregt. Nach etwa 15 Minuten werden die Gläser wieder entfernt. Der Bluterguss, der sich unter den Gläsern gebildet hat, ist gewünscht und Teil der Therapie. Er verschwindet meist schon nach wenigen Stunden bis 2 Tagen wieder von selbst.

Bei der Schröpfmassage werden spezielle Massageschröpfgläser über die verspannten und verhärteten Bereiche gezogen. Dadurch wird das Gewebe gelockert und verstärkt durchblutet. Verspannungen lösen sich, und die damit verbundenen Schmerzen werden gelindert.

Welche Wirkung hat das Schröpfen sonst noch?

  • Regt das Immunsystem an
  • Öffnet die Poren der Haut, es kommt über die Schweißbildung zur Entgiftung
  • Stoffwechsel und Lymphfluss wird angeregt
  • Verbessert die Durchblutung in den kleinen Gefäßen, verbessert die Werte von Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Hb (Menge des roten Blutfarbstoffs im Blut)
  • Unterstützt die Entgiftung des Körpers über Blut, Lymphe, Blase, Nieren, Haut und Darm
  • Entfernt pathogene Faktoren
  • Wirkt vorbeugend

Bei welchen Beschwerden kann Schröpfen und Schröpfmassage hilfreich sein?

  • Akuten und chronischen Rückenschmerzen
  • Muskelverspannungen
  • Narbenbehandlung
  • Menstruationsbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Erkältungskrankheiten
  • Müdigkeit und allgemeiner Schwäche
  • Cellulite (Orangenhaut)

Wann sollte Schröpfen nicht angewendet werden?

  • Bei Erkrankungen des Blutsystems, wie z.B. Leukämie, Hämophilie, Purpura
  • Bei Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten
  • Bei infektiösen Hauterkrankungen, Hautverletzungen, Hautkrebs
  • Sonnenbrand, Ekzemen und Akne
  • Bei hohem Fieber
  • Nach Alkohol,- und Drogenkonsum, Alkoholismus
  • Bei Tumorerkrankungen, und während einer Strahlen- und Chemotherpie

Quellen: Grit Nusser und Xiaoying Shang, Ba Guan / Foto: Steffen Maier